Aktuelle Strukturwandelprojekte im Kreis Heinsberg und dringend notwendige Infrastrukturplanungen standen im Mittelpunkt eines Austauschs zwischen ausgewählten politischen Mandatsträgern aus dem Kreis Heinsberg der Geschäftsführung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg Gmbh (WFG), sowie des Geschäftsführers der Zukunftsagentur Rheinisches Revier GmbH (ZRR).
Mitglied des Kreistags u. Regionalrats Franz-Michael Jansen (CDU), Geschäftsführer ZRR GmbH Bodo Middeldorf, MdL Thomas Schnelle (CDU), Bürgermeister der Stadt Erkelenz Stephan Muckel (CDU), MdL Bernd Krückel (CDU), Geschäftsführer WFG Kreis Heinsberg mbH Eines der wichtigsten Vorhaben im Rahmen des anstehenden Strukturwandels sei sicherlich das Projekt FUTURE SITE InWEST, die Entwicklung der über 200 Hektar großen Industriefläche in Geilenkirchen-Lindern, betonte Ulrich Schirowski von der WFG: „Das ist für den gesamten Kreis Heinsberg enorm wichtig.“ Auch vor dem Hintergrund der tiefgreifenden weltwirtschaftlichen Verwerfungen betonte er die Bedeutung dieser Flächenreserve. „Sollten sich Wertschöpfungs- & Lieferketten wieder verstärkt auf Europa und Deutschland konzentrieren – was absehbar ist - muss es hierfür entsprechende Areale geben“. Alle waren sich einig, dass auf die neue Task Force „Sonderplanungszone Rheinisches Revier“, die sich Ende März 2022 konstituiert, eine besondere Herausforderung zukommt. Außerdem müsse die neue Experimentierklausel im Landesplanungsrecht Anwendung finden und Planungsprozesse – u.a. auch in Bezug auf erneuerbare Energien - beschleunigen. Letztlich müsse es – da waren sich die Politiker einig - mehrere Stellschrauben geben, die die Planungsprozesse vereinfachen und damit beschleunigen.
Neben der Wirtschaftsflächenentwicklung seien vor allem technologieorientierte Vorhaben für den Strukturwandel im Kreis Heinsberg von Bedeutung, betonte Schirowski. Beispielshaft nannte er die unternehmensgetragene Wasserstoffinitiative H2HS sowie ein weiteres Vorhaben mit dem Arbeitstitel „Battery-Launch-Center“ im Kontext Elektromobilität. „Dass diese Projekte in Zeiten von aktuellen energiepolitischen Diskussionen wichtiger denn je sind, ist unbestritten“, erläuterte Schirowski.
Er betonte zudem, dass es aber insgesamt bedauerlicherweise deutliche Verzögerungen bei den schlussendlichen Bewilligungen der Fördergelder im Allgemeinen gebe. ZRR-Geschäftsführer Bodo Middeldorf musste dem mit Bedauern beipflichten: „Die Projektqualifizierung geht auf regionaler Eben gut voran. Allerdings müssen sich die Verfahrensabläufe, um Fördermittel zu erhalten, vereinfachen und beschleunigen“, sagte Middeldorf. Ein Hemmschuh sei bislang weniger die Landesebene, sondern vor allem die Bundesebene gewesen, so seine Analyse. „Ein Lichtblick zeigt sich jedoch, da aktuell eine einheitliche Förderrichtlinie in Arbeit ist“.
Letztlich waren sich die Geschäftsführer und die Politiker einig, dass insgesamt Bewilligungs- und Planungsverfahren vereinfacht und beschleunigt werden müssen sowie, dass weitere Flächen für den Strukturwandel ausgewiesen werden müssen.